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29.01.23

Alles über Blindenführhunde

Blindenführhund Grundlagen
[Blindfluencer2021 und ihr Blindenhund Yosie beim Spaziergang]

Blindenhunde: Die Grundlagen

Im Jahr 1929 wurde am 29. Januar in New Jersey mit der "The Seeing Eye, Inc." die erste Hundeschule für Blindenführhunde gegründet.
Daher feiern wir an diesem Tag jedes Jahr den internationalen Tag des Blindenhundes.

Für viele blinde Menschen oder auch Menschen mit einer starken Sehschwäche, sind Blindenführhunde (umgangssprachlich Blindenhunde), mehr als treue Begleiter!

Diese Assistenzhunde begleiten ihren Halter bei jedem Weg, egal ob ins Restaurant, zum Amt oder Arzt und reduzieren nachweislich Depressionen, Ängste und Einsamkeit.
Durch sie haben die Menschen häufig die Möglichkeit, ein selbstbestimmteres, eigenständigeres und auch sichereres Leben zu führen.
Letzteres gilt vor allem im Bezug auf den Straßenverkehr.
Dafür müssen Hund und Halter ein Team mit einer sehr starken und vertrauensvollen Bindung sein!
Diese Konstellation zwischen Hund und Halter, in welchem beide eine Art Einheit werden, wird dabei als Gespann bezeichnet.

Die häufigsten Rassen, die als Blindenhunde ausgebildet werden, sind Golden Retriever, Labradore, Riesenschnauzer, Deutsche Schäferhunde und Königspudel.
Grundsätzlich gibt es aber wenig Beschränkungen, welche Rassen Blindenhunde werden können.
Eine gewisse Größe muss jedoch vorhanden sein, damit der Halter aufrecht laufen kann
.Daher sollte die Schulterhöhe zwischen 50 - 65 cm liegen.
Zudem sollte der Hund starke Nerven haben, belastbar und lernwillig sein und kaum bzw. besser kein Aggressionspotenzial zeigen.
Zudem sollte er ein festes, sanftes und friedfertiges Wesen haben.

Ein Blindenhund muss eine bis zu 18 monatige Ausbildung durchlaufen, für die bereits im Alter von ca. 8 Wochen ein Eignungstest inkl. Wesenstest des Hundes stattfindet.
Läuft dieser gut, kommt der Welpe in eine Patenfamilie, die ihn nach bestimmten Richtlinien beim Großwerden begleitet.

Blindenführhund Ausbildung
[Auch beim Einkaufen mit dabei - Blindenhund Yosie]

Die Ausbildung eines Blindenhundes

Ist der angehende Blindenhund also in seiner Pflegefamilie angekommen, genießt er erst einmal das erste Training und wird sozialisiert.
Auch lernt er dort in manchen Fällen schon den Umgang mit Kindern kennen.
Ist der Hund hier auffällig und zeigt einen Jagdtrieb oder Aggressionen, wird die Ausbildung zu diesem Zeitpunkt abgebrochen.

Nach ca. einem Jahr wird der Hund etwa sechs Monate in einer fachgerechten Führhundeausbildung nach internationalen Standards ausgebildet und legt seine Prüfung ab.
Dann folgt das Training mit dem zukünftigen Halter.

In seiner Ausbildung lernt der Hund unter anderem auf viele Hörzeichen zu reagieren und gleichzeitig noch selbst mitzudenken.

Denn der Hund darf diese über 70 gelernten Hörzeichen bzw. Kommandos seines Halters nicht immer einfach ausführen!
Er wird darauf trainiert bestimmte Kommandos des Halters zu verweigern, um ihn zum Beispiel vor einer Gefahr, wie einem ankommenden Auto, zu schützen.
„Intelligenter Ungehorsam“, heißt dieses Verhalten, das dem Hund extra antrainiert wird.

Selbstverständlich weicht der Hund auch Hindernissen wie Fußgängern oder Schildern aus. Auch Hindernisse in Kopfhöhe des Halters, wie z.B. ein Schild welches herunterhängt, werden von dem Hund dabei beachtet.
Auch hier muss der Hund viel mitdenken und schauen, wie weit er das Hindernis umlaufen muss. Selbst wenn er selbst einfach drunter her laufen könnte.

Des Weiteren finden Blindenhunde Zebrastreifen, Briefkästen oder freie Sitzplätze in der Bahn, geleiten ihre Halter eine Treppe hinauf und vieles vieles Mehr!

Doch diese Hunde sind mehr als ein lebendiges und fühlendes Navigationssystem, denn sie sind sehr sensibel und intelligent. Zudem lernen sie aufgrund immer neuer Herausforderungen ein Leben lang und die Halter müssen viel mit ihnen üben!

Blindenführhund Beantragung und Umgang
[Unterwegs muss Blindenhund Yosie gut aufpassen und mitdenken]

"Beantragung" und der richtige Umgang mit Blindenhunden

Wenn der Hund von der Krankenkasse als „Hilfsmittel“ im Sinne des Krankenversicherungsrecht eingestuft wird, übernimmt diese einen Teil oder auch die gesamten Kosten der Blindenhundausbildung von etwa 20.000 bis 30.000 Euro.
Doch dies geschieht nicht immer!
Einige Ärzte können Blindenhunde jedoch sogar als einziges lebendes Hilfsmittel verordnen, sodass die späteren Halter sie bei der Krankenkasse beantragen können.

Blindenhunde sind oft durch ihr weißes oder auch knalloranges Geschirr mit Bügel gekennzeichnet.
Auf dem Geschirr ist oft ein entsprechendes Zeichen angebracht. Doch nicht immer sind diese Hunde so gekennzeichnet.

Wenn Du einem Blindenhund und seinem Mensch begegnest, solltest Du den Hund daher auf keinen Fall einfach streicheln, ihn füttern oder ablenken.
Im besten Fall machst Du auch den Weg für das Gespann frei.

Ja, man sollte meiner Meinung nach überhaupt keinen Hund einfach streicheln, füttern oder ihn ablenken und auch sollte man einem Mensch mit Hund einfach aus Respekt den Weg etwas freimachen.
Doch hier kommt noch hinzu, dass sich dieser Hund in einem Einsatz befindet und dabei voll bei der Sache und sehr konzentriert ist.
Immerhin hat er die verantwortungsvolle Aufgabe, sich um seinen Halter zu kümmern. Er hat einen wichtigen Job!
Zudem kann man häufig weder dem Halter noch dem Hund ansehen, ob es sich um ein Blindenhund-Gespannt handelt oder ob der Mensch einfach nur mit seinen Hund spazieren geht.
Aus diesem Grund ist etwas Respekt einfach immer angesagt, finde ich!  ;-)

Jedoch ist bei diesem Gespann noch zu beachten, dass Blindenhunde auch in Gebäude im öffentlichen Raum sein dürfen, welche sonst für Hunde verboten sind.

Ein Blindenführhund ist auch nur ein Hund
[Blindfluencer2021 bei der Fellpflege ihres Blindenhundes Yosie]

Ein Blindenhund ist auch "nur ein Hund"

Natürlich sind Blindenhunde auch nur Hunde und können, genau wie alle anderen Tiere, auch mal Quatsch machen und Flausen im Kopf haben, wenn sie nicht im Job sind.
Zudem wollen sie außerhalb ihres Jobs teilweise mal ausgiebig spielen und toben. Dies sollte ihnen auch ermöglicht werden.
Und gut ausgebildet und erzogen heißt auch nicht unbedingt, dass sie nicht auch mal frech sein können.   ;-)
Auch ausgebildete Blindenhunde klauen zum Beispiel mal Essen vom Tisch oder machen mal etwas kaputt.

Auch benötigen Sie selbstverständlich Pflege, Streicheleinheiten, Futter und alles, was "andere Hunde" benötigen.
Sie geben ihrem Halter viel, doch verlangen dem blinden oder stark sehbeinträchtigem Menschen auch einige Dinge ab.

Allem in allem haben Blindenhunde jedoch eben eine sehr wichtige Aufgabe und verdienen es meiner Meinung nach, nicht nur am Tag des Blindenhundes, etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen.
Wobei dies für alle Arten von Assistenzhunden gilt.
Sie machen eine klasse Job, haben eine anstrengende und intensive Ausbildung hinter sich und ermöglichen ihren Haltern durch ihre Arbeit sehr viel!

Die Fotos in diesem Artikel wurden uns freundlicherweise von 
Blindfluencer2021 zur Verfügung gestellt und zeigen sie in verschiedenen Alltagssituationen mit ihrem Blindenhund Yosie.   :-)
In ihrem Account könnt immer mal wieder etwas über ihr Leben, u.a. auch mit ihrem Blindenhund, erfahren.

Liebe Grüße
Mira